Werbung ohne Produkt
im Rahmen von FUZZY DARK SPOT – Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg
In einer mächtigen Schau wird auf drei Etagen in den Harburger Phoenix-Hallen eine umfassende Retrospektive und gleichzeitig eine aktuelle Präsentation von – vor allem Hamburger – Videokunst gezeigt. Kuratiert hat diese bildgewaltige und detailreiche Ausstellung der Künstler und Kurator Wolfgang Oelze.
»Die Ausstellung untersucht, wie Video in der Kunst gesellschaftliche sowie mediale Irritationen und Manipulationen interpretiert. (…) Die Klammer der zusammengeführten Arbeiten benennt der Titel der Ausstellung, der einen nebulösen, unscharfen, im Dunkeln liegenden Punkt, Ort oder Zustand umschreibt. Der Begriff Fuzzy Dark Spot entstammt einem Internetforum, in dem über Schimmel, der Kameralinsen kontaminiert hat, diskutiert wird.«
Der fusslige, dunkle Punkt findet eigentlich nicht statt in der digitalen Welt, wo erst mal alles clean und binär ist. Gerade deswegen ist dieser Ort so interessant für die bildende Kunst. In meinem kleinen Beitrag zeige ich eine alte Videoarbeit innerhalb eines längeren Loops. 1999 habe ich mehrere Stunden Werbung von jeglichem Produkt befreit und so nur noch die heile Welt, den Moment des Verlangens oder das Risiko des Scheiterns – allesamt aber anlasslos – zusammenmontiert. Aktuell habe ich das Material restauriert und eine Tonebene gestaltet. Das einstündige Programm »Fuzzy Sequence« wird an drei Stellen unterbrochen mit dieser Werbung ohne Produkt, diesem fusseligen, dunklen Punkt in der Welt des Konsums.
FUZZY DARK SPOT
13.4.-3.11.2019
Sammlung Falckenberg
Wilstorfer Str. 71
21073 Hamburg-Harburg