Makulatur

Rauminstallation/Raumprojektion, Ex-Schlecker, Bahrenfelder Chaussee 77. 1.2.2013

Das Ende der prominenten Drogeriekette ist nur eine weitere Hiobsbotschaft in einer langen Serie von Schreckensmeldungen. Gespenster der Not gehen um, kommende Horrorszenarien sind anderswo bereits Wirklichkeit. Die Politik rät, trotz Unterbezahlung, zur Gelassenheit – wir auch. In einer dichten Installation bieten wir tröstliche Vergangenheitsbewältigung und Kaltgetränke im Schein von Projektion und Signalleuchte. Ein Abarbeiten von Archiven in loser Methodik und unter ständigem Zufluss neuer Information. Der Extrakt aus gelebter Zeit lässt gleichzeitig hoffen und bangen.
Durch die Kollage von realer Zeitung und flüchtigem Diapositiv entsteht in der Installation eine perfide Mischung aus projiziertem und redaktionellem Material. Ein Wettstreit totgesagter Medien in einem Raum, den der Konkurs erst berschert hat. Analoger Materialdialog als Abgesang, aber auch als Loblied der Beharrlichkeit. Alarm von Kay Wittke